Menü

Kundgebung der niedersächsischen Apotheken am 6. November 2024 - „Apotheken stärken, Gesundheitsversorgung erhalten!“

Hannover, 7. November 2024 – Am Mittwoch, den 6. November 2024, protestierten die niedersächsischen Apotheken für bessere Rahmenbedingungen in der Arzneimittelversorgung. Der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) rief an diesem Tag zu einer Kundgebung um 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz (Ernst-August-Platz) in Hannover auf. Rund 500 Apothekerinnen und Apotheker, Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten sowie Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte nahmen teil. 

In aller Deutlichkeit kritisierte Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, eine Umverteilung des Apothekenhonorars innerhalb des Apothekensystems vorzunehmen. „Das Bundesgesundheitsministerium hat viele Gesetze im Gesundheitsbereich auf den Weg gebracht nach dem Credo: ‚Bei Strukturänderung gibt es auch mehr Geld‘. Bei den Apotheken weicht das BMG davon ab. Das Ministerium plant in dem Bereich zwar Strukturänderungen, mehr Geld ins System soll aber nicht fließen. Und das kann und darf nicht sein!“

Der LAV-Vorsitzende führte weiter an: „Wir brauchen eine finanzielle Stärkung – Und zwar jetzt und schnell! Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz ist vor zwei Jahren in Kraft getreten. Seitdem sind wir Apothekerinnen und Apotheker auf dem Honorarstand von 2004. Gleichzeitig haben die eklatant gestiegenen Energie-, Personal- und Betriebskosten fatale Auswirkungen auf unsere Betriebe. Wie sollen wir unter diesen Rahmenbedingungen noch gut funktionieren und die Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln versorgen, wie sie es gewohnt sind?“

Groeneveld wies dabei auch auf die schwerwiegenden Folgen des Skonto-Urteils hin: „Das Skonto-Urteil fällt uns Apothekerinnen und Apothekern auf die Füße, denn das Urteil hat uns unseren letzten wirtschaftlichen Handlungsspielraum genommen. Was wir deshalb jetzt brauchen, ist eine Kompensation des Skonto-Urteils und eine finanzielle Soforthilfe für Apotheken. Dazu muss das Apothekenhonorar angepasst, dynamisiert und regelmäßig überprüft werden. Und zwar jetzt!“

Der LAV-Vorstandsvorsitzende forderte die Bundesregierung auf, von den Plänen Abstand zu nehmen und mehr Geld in das Apothekensystem fließen zu lassen. „Der Staat hat dafür Sorge zu tragen, dass wir Apothekerinnen und Apotheker unseren Versorgungsauftrag erfüllen und auch davon leben können. Es muss mehr Geld ins System! Es ist aber nicht unsere Aufgabe als Leistungserbringer darüber nachzudenken, wo das Geld herkommt. Das ist ganz klar die Aufgabe der Politik!“ 

Des Weiteren wies Groeneveld auf die wichtigen Leistungen der Apotheken wie u. a. den Nacht- und Notdienst hin: „Andere Leistungserbringer ziehen sich immer mehr aus der Notfallversorgung zurück, weil sie es auch aus Kostengründen, personell oder ideell auch nicht mehr leisten können. Gleichzeitig schließen viele Krankenhäuser. Immer mehr Patientinnen und Patienten nehmen deshalb gerade auf dem Land den Nacht- und Notdienst der Apotheken vermehrt in Anspruch. Die Patientinnen und Patienten brauchen uns. Und das sollte und muss die Politik endlich zur Kenntnis nehmen!“

Der LAV-Vorstandsvorsitzende Groeneveld weiter: „Wir Apotheken in Niedersachsen werden für bessere Rahmenbedingungen der Arzneimittelversorgung und für den Erhalt der Gesundheitsversorgung für unsere Patientinnen und Patienten kämpfenWie der Kampf weiter aussehen wird, ist abhängig davon, wie die Politik im politischen Berlin jetzt weiter agieren wird. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Apotheken endlich zu stärken und die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten durch Apotheken zu erhalten!“ 

Als Redner waren neben Berend Groeneveld, Vorstandvorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen, Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung; Konstantin Kuhle, Vorsitzender der FDP Niedersachsen und stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion; Eike Holsten, Mitglied des Niedersächsischen Landtages (CDU) und Mitglied des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung des Niedersächsischen Landtages und Christian Burgdorf, Vorstandsvorsitzender des Arbeitgeberverbandes Niedersächsischer Apotheken e.V. auf der Bühne. 


Pressebilder zum Herunterladen

 Bitte geben Sie bei Veröffentlichung folgenden Bildnachweis an: © LAV Nds./ Lorena Kirste

Starke Apotheken, starke Gesundheit! (JPG / 6 MB)
v.l.n.r.: Dr. Ulf Siuts, LAV-Vorstandsmitglied; Christian Burgdorf, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes niedersächsischer Apotheken (ANA), Ina Bartels, Geschäftsführerin der WINA GmbH; Berend Groeneveld, LAV-Vorstandsvorsitzender, Frank Germeshausen, stellv. Vorstandsvorsitzender und Matthias Götzlaff, LAV-Vorstandsmitglied

Download

LAV-Vorstand (JPG / 6 MB)
v.l.n.r.: Dr. Ulf Siuts; Frank Germeshausen, Charlotte Meinecke-Kunz, Berend Groeneveld und Matthias Götzlaff (nicht auf dem Bild: Evelyn Geiter, Dr. Mathias Grau)

Download

Berend Groeneveld (JPG / 5 MB)
LAV-Vorstandsvorsitzender Groeneveld forderte die Politik auf, die Apotheken finanziell zu stärken.

Download

Berend Groeneveld; Nds. Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi (JPG / 4 MB)
Unterstützung von der nds. Landesregierung

Download

Dr. Andreas Philippi, nds. Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung (JPG / 5 MB)
Philippi: "Apotheken gehören zum Rückgrad des Gesundheitssystems"

Download

Christian Burgdorf, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Niedersächsischer Apotheken (JPG / 5 MB)
ANA-Vorsitzender Burgdorf blickte aus Sicht der Arbeitgeber auf die Situation der Apotheken

Download

Eike Holsten, Mitglied des niedersächsischen Landtages und Mitglied im Ausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung (JPG / 4 MB)
Holsten drückte seine Fassungslosigkeit über die Pläne des BMG aus, Apotheken ohne Apotheker einführen zu wollen.

Download