LAV fordert die Umsetzung des Koalitionsvertrages – Honorarerhöhung für Apotheken sichert Versorgung!

Hannover, 18. Dezember 2025 – Der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) fordert die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag festgehaltene Erhöhung des Apothekenhonorars auf mindestens 9,50 Euro unverzüglich umzusetzen. Verschiebt die Politik die geplante Honorarerhöhung weiterhin auf einen unbestimmten Zeitpunkt, beschleunigt sie den rasanten Apothekenrückgang weiter und gefährdet die flächendeckende Arzneimittelversorgung der Bevölkerung in Deutschland und somit auch in Niedersachsen. Patientinnen und Patienten müssen zukünftig mit weiteren Wegen rechnen, um ihre Arzneimittel und qualifizierte Beratung in der Apotheke vor Ort zu erhalten. 

„Der Gesetzgeber hat uns die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung übertragen, was wir gerne erfüllen. Doch seit 2013 ist das Apothekenhonorar festgefroren. Angesichts der massiv gestiegenen Betriebs-, Energie- und Personalkosten können sich viele Apotheken nicht mehr halten und müssen schließen“, kritisiert Dr. Mathias Grau, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des LAV. „Dass das Bundesgesundheitsministerium gestern den Entwurf des Apothekenversorgung-Weiterentwicklungsgesetzes durch das Bundeskabinett gebracht hat, aber eine wirtschaftliche Stärkung der Apotheken auf unbestimmte Zeit verschiebt, zeigt, dass sich die Politik ihrer Verantwortung entzieht und bewusst die Zerstörung des Apothekensystems in Kauf nimmt“, stellt Grau weiter dar. „Das vorgebrachte Argument einer angespannten Finanzlage der Krankenkassen überzeugt nicht, wenn doch die Krankenkassen mit anderen Leistungserbringern des Gesundheitswesens jährlich Honorarerhöhungen aushandeln.“

Das Apothekenhonorar ist in der Arzneimittelpreisverordnung geregelt. Das Fixum liegt seit 2013 unverändert bei 8,35 Euro. „Eine Anpassung des Apothekenhonorars ist längst überfällig. Um die Kernaufgaben weiterhin zuverlässig erfüllen und neue Leistungen übernehmen zu können, brauchen Apotheken eine verlässliche finanzielle Grundlage und Planungssicherheit“, betont Grau. „Wir fordern daher die Politik erneut auf, die im Koalitionsvertrag zugesagte Anpassung der Vergütung jetzt umzusetzen“.

„Leitet die Politik nicht schnellstmöglich die zugesagte Anpassung des Apothekenhonorars in die Wege, werden wir die Bevölkerung noch intensiver auf die gravierenden Folgen des Apothekenrückganges für die Gesundheitsversorgung aufmerksam machen. Die bundesweite Aktion „Versorgungsblackout“ der Apotheken am gestrigen Tag war – sollte die Politik nicht einlenken – nur der Anfang“, kündigte Grau an.