
LAV kritisiert Hinhaltetaktik der Politik –
Apothekenstärkung muss jetzt kommen!
Hannover, 27. August 2025 – Der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) fordert die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag festgehaltenen Maßnahmen zur Apothekenstärkung jetzt umzusetzen, um die Apotheken wirtschaftlich zu stabilisieren. Des Weiteren kritisiert der LAV die Hinhaltetaktik der Politik insbesondere die der BMG-führenden Partei.
„Die Bundesregierung ist nun seit über 100 Tagen im Amt und keine der Pläne zur Apothekenstärkung, die im Koalitionsvertrag festgehalten worden sind, wurden bislang umgesetzt“, kritisiert Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des LAV. „Die Politik ist sich über die negativen Folgen des rasanten Apothekenrückganges für die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung durchaus bewusst und weiß, dass dringend Handlungsbedarf besteht. Die Apotheken brauchen zügig eine finanzielle Soforthilfe. Gleichzeitig muss die Politik endlich das Apothekenhonorar auf mindestens zwölf Euro erhöhen und regelmäßig dynamisieren, damit die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung über die Apotheken vor Ort langfristig auch gesichert werden kann. Dass dies bislang noch nicht erfolgt ist, ist für uns nicht nachvollziehbar und gegenüber der Bevölkerung unverantwortlich!“
Die Apothekenzahlen gehen nach wie vor rasant zurück, so auch in Niedersachsen. „Das Nichtstun und die Hinhaltetaktik seitens der Politik deuten immer mehr darauf hin, dass das Apothekensterben und die damit verbundene Zerstörung von Existenzen, der Verlust von wichtigen Arbeitgebern, Gewerbesteuerzahlenden sowie von wohnortnahen familienfreundlichen Arbeitsplätzen politisch gewollt ist. Eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung wird bewusst in Kauf genommen“ stellt Groeneveld dar. „Die Zeichen insbesondere die der BMG-führenden Partei sind mehr als enttäuschend. So konnten wir eine bundespolitische Diskussionsveranstaltung auf Landesebene nicht durchführen, da keine bundespolitischen Vertreterinnen oder Vertreter der BMG-führenden Partei sich dazu bereiterklärten, sich den Fragen der niedersächsischen Apothekerschaft zu stellen. Das zeigt uns deutlich, an welcher Stelle die dramatische Lage der Apotheken bei der Partei trotz der vielen Versprechen in den unzähligen Gesprächen vor der Bundestagswahl eigentlich steht. Wir sind es leid, dass die Politik immer weiter auf Zeit spielt. Wird sie nicht in Kürze die erforderlichen Schritte für eine Apothekenstärkung in die Wege leiten, schließen wir drastische Protestmaßnahmen nicht aus.“