
LAV fordert sofortige Apothekenstärkung –
„Erst Honorarerhöhung, dann Reform!“
Hannover, 17. September 2025 – Der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) kritisiert die geplante Apothekenreform ohne Honorarerhöhung für Apotheken des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) aufs Schärfste. Der LAV fordert die Politik auf, die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Honorarerhöhung und regelmäßige Dynamisierung noch in diesem Jahr umzusetzen.
„Die auf dem DAT von Bundesgesundheitsministerin Warken vorgestellten Pläne für eine Apothekenreform ohne Honorarerhöhung für Apotheken sind nicht hinnehmbar und widersprechen den im Koalitionsvertrag festgehaltenen Punkten zur Apothekenstärkung“, sagt Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des LAV. „Das Argument, dass kein Geld da sei, ist in unseren Augen ein Vorwand der Politik, sich aus der Verantwortung zu ziehen. Dass die Honorarerhöhung auf unbestimmte Zeit verschoben wird, aber gleichzeitig das Apothekensystem reformiert werden soll, zeigt, dass das Apothekensterben politisch gewollt ist. Die Politik lässt die Apotheken im Stich. Der Verweis auf die kritische finanzielle Lage der Krankenkassen ist eine faule Ausrede und lässt Schlimmeres vermuten, denn im nächsten Jahr wird die Finanzlage nicht besser sein.“
Groeneveld erläutert weiter: „Wir begrüßen es, dass die Politik Nullretaxationen abschaffen und Skonti wieder gesetzlich zulassen will. Dies wird aber nicht für wirtschaftliche Entspannung bei den Apotheken führen. Auch eine stärkere Einbindung der Apotheken im Bereich Prävention ist ohne mehr Honorar für Apotheken schwer umsetzbar, denn wie sollen die Apotheken die dafür notwendigen Personal, Umbau- oder Schulungskosten aufwenden, wenn kein Geld da ist? Die als Lösung präsentierte Umverteilung der Gelder aus dem pdL-Topf in den Nacht- und Notdienstfonds zeigt außerdem, dass die neue Bundesregierung keineswegs daran interessiert ist, in das flächendeckende Apothekensystem zu investieren.“
Der LAV-Vorstandsvorsitzende Groeneveld fordert die Politik auf, die Honorarerhöhung schnellstmöglich umzusetzen: „Die flächendeckende Arzneimittelversorgung und die Weiterentwicklung des Apothekenberufs kann nur mit finanziell gestärkten Apotheken funktionieren. Die Apothekenreform muss deshalb dringend mit einer vorangegangenen Honorarerhöhung auf mindestens zwölf Euro einhergehen und die regelmäßige Dynamisierung festschreiben. Für die Umsetzung braucht es kein aufwendiges Gesetzgebungsverfahren, sondern nur ein paar Federstriche in der Arzneimittelpreisverordnung.“
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