LAV: Keine Apothekenreform ohne Anpassung des Honorars –
Politik muss Wort halten – Honorarerhöhung jetzt!

Hannover, 3. November 2025 – Der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) fordert die Bundesregierung auf, ihr Wahlversprechen einzulösen und die im Koalitionsvertrag festgehaltene Erhöhung des Apothekenhonorars auf mindestens 9,50 Euro unverzüglich umzusetzen. Die aktuellen Pläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), eine Apothekenreform ohne eine Honorarerhöhung für Apotheken auf den Weg zu bringen, kritisiert der LAV aufs Schärfste.  

„Den Apotheken steht das Wasser bis zum Hals. Dass die Bundesregierung einen Referentenentwurf vorgelegt hat, der die dringend notwendige Anpassung des Apothekenhonorars ignoriert, zeigt eindeutig, dass die Politik bewusst die Zerstörung des Apothekensystems in Kauf nimmt und forciert“, kritisiert Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen e.V. (LAV). 

Das Apothekenhonorar ist seit 13 Jahren eingefroren, während Kosten, Inflation und auch die bürokratischen Belastungen stetig steigen. „Die Apotheken stehen enorm wirtschaftlich unter Druck und das Apothekensterben schreitet rasant voran. Eine Anpassung des Fixums ist längst überfällig und für die Apotheken vor Ort überlebensnotwendig“, betont Groeneveld

Hintergrund der Kritik des LAV sind die Pläne des BMG, eine Apothekenreform ohne Erhöhung des Fixums auf mindestens 9,50 Euro auf den Weg zu bringen. Zukünftig sollen die Apotheken mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen das Apothekenhonorar verhandeln. 

„Wir haben eine Verhandlungslösung mit den Krankenkassen immer gefordert, doch natürlich brauchen wir hierfür eine faire Ausgangslage. Für uns Apothekerinnen und Apotheker ist unklar, nach welchen Mechanismen die Verhandlungen geführt werden sollen. Auch das lässt das BMG offen“, kritisiert der LAV-Vorstandsvorsitzende. 

Groeneveld fordert: „Die Politik muss Wort halten und die Honorarerhöhung auf mindestens 9,50 Euro umsetzen. Die Anpassung des Honorars kann sogar durch eine einfache Änderung der Arzneimittelpreisverordnung erfolgen. Setzt die Politik nicht die versprochene Honorarerhöhung schnellstmöglich um, verliert sie nicht nur an Glaubwürdigkeit und Vertrauen, sondern muss außerdem mit einem massiven Widerstand der Apothekerschaft rechnen.“