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Niedersachsens Apotheken gegen Lauterbachs Reform-Pläne – Stabilisierung des Apothekensystems gefordert!

Hannover, 28. August 2024 – Der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) fordert die finanzielle Stabilisierung des Apothekensystems. Hintergrund sind die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) für eine Apothekenhonorar- und Apothekenstrukturreform („Apothekenreformgesetz“). 

„In den letzten Jahrzehnten hat die Bundesregierung es versäumt, in das Apothekensystem zu investieren. Die Folge ist der rasante Rückgang der Apotheken und die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung ist nicht mehr zukunftsfest“, sagt Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen e.V. (LAV). „Das BMG versucht nun, die Fehler der letzten Jahre mit absurden Maßnahmen und Reformplänen abzufangen“, kritisiert der LAV-Vorstandsvorsitzende. 

Zu diesen Maßnahmen gehört unter anderem das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG). Seit Inkrafttreten in 2023 müssen Apotheken für die Dauer von zwei Jahren einen erhöhten Zwangsrabatt an die Krankenkassen zahlen. „Die Apotheken mussten durch das GKV-FinStG enorme Einbußen hinnehmen, dabei machen die Apotheken weniger als zwei Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung aus“, schildert LAV-Vorstandsvorsitzender Groeneveld. „Anders als bei anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen ist das Apothekenhonorar gesetzlich fixiert und von der Inflation abgekoppelt. Die Apotheken haben keinen Spielraum mehr, die steigenden Betriebs- und Personalkosten zu decken und die finanziellen Verluste, die durch das Gesetz verursacht wurden, abzufedern. Vielen Apothekeninhaberinnen und -inhabern bleibt keine andere Wahl, Mitarbeitende zu entlassen oder die Apotheke dauerhaft zu schließen.“ 

Der LAV fordert deshalb das BMG dazu auf, die Apotheken finanziell zu stärken, um die Gesundheitsversorgung zu sichern. Die Apothekenreform wird seitens des LAV in jedem Punkt abgelehnt und bekämpft. „Es darf nicht zu einem Apothekensterben kommen, denn es gilt, die qualitativ hochwertige Versorgung weiterhin sicherzustellen“, stellt Groeneveld klar. „Eine Umverteilung des Apothekenhonorars innerhalb des Apothekensystems, ohne dabei in das System zu investieren, ist eine absolute Nullnummer und wird das Apothekensterben nicht aufhalten. Es verdeutlicht lediglich die Missachtung unseres Berufsstandes und ist der Beweis dafür, dass das Apothekensterben politisch gewollt ist.“

Der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) e.V. vertritt die berufspolitischen und wirtschaftlichen Interessen der niedersächsischen Apothekeninhaberinnen und Apothekeninhaber in der Öffentlichkeit, gegenüber der Politik, den Partnern im Gesundheitswesen und den Medien. Dem Verband sind rund 1.655 niedersächsische Apotheken angeschlossen.

Ihre Ansprechpartnerin

Tanja Bimczok

Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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