Sicher beim Grillvergnügen

Gesund durch die Grillsaison

Hannover, 30. Juni 2020 – Sommersaison ist Grillsaison – Mit den ersten warmen Temperaturen wird der Grill vom Dachboden geholt und die Kohle angefeuert. Viele Grillfreunde verwenden für das Anheizen der Kohle häufig einen Brandbeschleuniger wie zum Beispiel Spiritus. Doch Vorsicht! Das Risiko solcher Hilfsmittel wird von vielen unterschätzt. Wenn bei der Verwendung von Brandbeschleunigern nicht aufgepasst wird, kann es zu einer Stichflamme und so zu schlimmen Verletzungen kommen. Unachtsamkeit im Umgang mit den glühenden Kohlen und dem heißen Metall führt außerdem schnell zu leichten oder auch schweren Verbrennungen.

Ist ein Unglück passiert und es kommt zu Brandverletzungen, muss sofort reagiert werden. Wie bei Verbrennungen gehandelt werden muss, ist von der Schwere der Verletzung abhängig. Bei kleinflächigen Verbrennungen ist es zum Beispiel sinnvoll, die Wunde sofort mit fließendem Wasser zu kühlen, bis der Schmerz nachlässt. „Beim Kühlen der Wunde mit fließendem Wasser muss darauf geachtet werden, dass nicht mit dem Kältegrad übertrieben wird. Leitungswasser mit einer Temperatur von 15 bis 20 Grad ist optimal“, sagt Ina Bartels, Inhaberin der Johannes-Apotheke in Hannover. „Bei der Versorgung der Wunde auf jeden Fall Finger weg von vermeintlichen Hausmittelchen wie Butter, Öl oder Mehl. Sie verschlimmern die Verletzungen nur. Besser ist es, auf kleine Wunden Brandsalbe aufzutragen.“

Besondere Vorsicht ist bei schweren und großflächigen Verbrennungen geboten. Hier kann das Kühlen der Wunden sehr gefährlich werden, denn durch den Verlust der Haut und ihrer Schutzfunktion ist bei Verbrennungsopfern die Wärmeregulation des Körpers gestört und es kann zu einer Unterkühlung kommen. Deshalb ist es wichtig, bei der Erstversorgung die Person zum Beispiel mit der silber-goldenen Rettungsdecke aus dem Erste-Hilfe-Kasten warm zu halten, um eine weitere Auskühlung zu vermeiden.

„Selbst, wenn die Verbrennung auf den ersten Blick harmlos aussieht, ist es oft besser, den Arzt darauf schauen zu lassen. Dies gilt vor allem dann, wenn Kinder oder Senioren betroffen sind!“ rät Apothekerin Ina Bartels, Vorsitzende des Bezirks Hannover-Stadt beim Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. „Sind die Verbrennungen großflächig oder fühlt der Verletzte trotz Verbrennung keinen Schmerz, sollte sofort ein Arzt aufgesucht, beziehungsweise der Rettungsdienst gerufen werden.“

Eine ganze Reihe solcher Brandverletzungen durch Grillunfälle lassen sich aber vermeiden, wenn einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Der Grill sollte zum Beispiel nie unbeaufsichtigt bleiben sowie kippsicher und windgeschützt aufgestellt werden. Auch vom Einsatz von Brandbeschleunigern ist abzuraten. Für das Anfeuern des Grills sollten besser feste Grillanzünder aus dem Fachhandel verwendet werden. Kinder sollten außerdem nie in der Nähe des heißen Grills spielen. Wird sich an diese Regeln gehalten, klappt es auch mit einem sicheren Grillvergnügen!


Regeln für ein sicheres Grillvergnügen

  • Stabilen Grill verwenden und standfest aufstellen.
  • Nicht den Grill mit brennbaren Flüssigkeiten wie Benzin, Spiritus, Petroleum, Diesel oder Öl anfeuern.
  • Feste, geprüfte Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden.
  • Den Grill immer beaufsichtigen.
  • Schutzhandschuhe und lange Grillzangen verwenden.
  • Kinder nicht in der Nähe des Grills spielen lassen.
  • Eimer mit Sand oder Wasser oder ein Feuerlöscher zur Sicherheit in Reichweite bereitstellen.
  • Brennendes Fett nie mit Wasser löschen, sondern abdecken.
  • Nicht in geschlossenen Räumen grillen – Vergiftungsgefahr!
  • Ist das Grillen vorbei, Asche komplett auskühlen lassen.
  • Grill auch beim Auskühlen weiter beaufsichtigen.
  • Beim Grillen am Strand niemals nach dem Grillen die Grillglut im Sand vergraben, da sie dort viele Stunden heiß bleibt und jemand in die unsichtbaren Glutnester treten könnte.

So gehen Sie bei akuten Verbrennungen vor

  • Kleinflächige Wunden mit fließendem Wasser kühlen, um die Schmerzen der Verbrennung kurzfristig zu lindern. Nicht mit der Kälte übertreiben! Leitungswasser mit einer Temperatur von 15 bis 20 Grad ist zum Kühlen optimal. Kein Eiswasser und keine Kühlakkus verwenden!
  • Verletzte (besonders Kinder) vor Unterkühlung schützen (z. B. durch die silber-goldene Rettungsdecke aus dem Erste-Hilfe-Kasten).
  • Bei großflächigen Verbrennungen den Notarzt sofort verständigen, Lebenszeichen ständig kontrollieren, den Verletzten beruhigen, ggf. Schockzustand beachten.
  • Textilien vor dem Kühlen vorsichtig von der Haut entfernen. Aber Achtung: Kleben die Kleidungsstücke an der Haut fest, müssen die Kleidungsstücke dort belassen werden.
  • Die Brandwunden mit keimfreien Auflagen abdecken. Ein entsprechendes Verbandtuch aus dem Erste-Hilfe-Kasten ist dazu ideal.
  • Auf Hausmittel wie Butter, Öl oder Mehl beim Versorgen der Wunde verzichten, denn sie verschlimmern die Verletzung.

 

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