Wechselwirkungen in der Apotheke überprüfen lassen – Apotheken verringern Risiken bei Polymedikation

Hannover, 11. 09. 2023 – Viele Menschen nehmen dauerhaft fünf oder mehr Arzneimittel gleichzeitig ein. Diese Polymedikation birgt Risiken. „Je mehr Medikamente eine Patientin oder ein Patient einnimmt, desto größer ist die Gefahr von Wechselwirkungen und anderen Problemen“, sagt Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen e.V. (LAV). Viele Apotheken bieten deshalb die für die Patientin beziehungsweise den Patienten kostenlose erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation an.

7,6 Millionen Menschen nehmen täglich mehr als vier verordnete Arzneimittel ein. Je mehr Medikamente eine Person einnimmt, desto schwieriger ist es für sie, den Überblick zu behalten. „Werden mehrere Arzneimittel eingenommen, ist es wichtig die Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten zu überprüfen, damit die Gesundheit nicht gefährdet wird“, erklärt Groeneveld. „Etwa fünf Prozent aller Krankenhauseinweisungen werden durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen verursacht. Deshalb ist die Überprüfung der Medikation durch die Apotheke vor Ort wichtig.“

Die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation besteht aus zwei Gesprächen zwischen der Apothekerin oder dem Apotheker und der Patientin oder dem Patienten. Zunächst wird die Gesamtmedikation samt der Selbstmedikation erfasst. Im Anschluss analysiert die Apothekerin oder der Apotheker in Abwesenheit der Patientin bzw. des Patienten arzneimittelbezogene Probleme, erarbeitet Lösungen und erstellt einen neuen vollständigen Medikationsplan. Im zweiten Gespräch wird der Patientin oder dem Patienten der aktualisierte Medikationsplan erläutert. Groeneveld erklärt: „Fallen uns akute Probleme auf, raten wir der Patientin oder dem Patienten, sich an ihre behandelnde Praxis zu wenden. Bei relevanten Fragen beziehen wir auf Wunsch auch die Ärztin oder den Arzt ein und übermitteln den Bericht mit dem aktualisierten Plan.“

Anspruch auf die kostenlose Dienstleistung haben alle, die mindestens fünf ärztlich verordnete Arzneimittel in der Dauermedikation anwenden. Die Dienstleistung kann alle zwölf Monate in Anspruch genommen werden, bei umfangreichen Änderungen der Medikation auch häufiger.

Patientinnen und Patienten fragen am besten in den Apotheken in ihrer Nähe nach, ob sie die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation anbieten oder schauen auf der Internetseite www.mein-apothekenmanager.de. Dort sind diese Apotheken über eine Suche auffindbar.

Der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) e.V. vertritt die berufspolitischen und wirt-schaftlichen Interessen der niedersächsischen Apothekeninhaberinnen und -inhaber in der Öf-fentlichkeit, gegenüber der Politik, den Partnern im Gesundheitswesen und den Medien. Dem Verband sind rund 1.700 niedersächsische Apotheken angeschlossen.

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