Frühjahrszeit ist Zeckenzeit – So schützen Sie sich richtig

Hannover, 28. April 2021 – Sie haben acht Beine, zwei Kieferklauen, einen Saugrüssel, sind gerade mal drei Millimeter groß – Zecken. Viele Zecken sind Überträger von Krankheiten. Sie können bei Mensch und Tier Erreger übertragen, die eine Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns, die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), oder Borreliose auslösen. Bereits ab acht Grad Celsius werden die Spinnentiere munter und sind deshalb schon im Frühling aktiv.

„Anders als man im Volksmund sagt, fallen Zecken nicht von Bäumen auf Spaziergänger herab. Sie krabbeln auf Wiesen, auf Sträuchern, im Unterholz und sind oft auch an Gewässern zu finden“, sagt Ina Bartels, Inhaberin der Johannes-Apotheke in Hannover. „Wenn ein Mensch oder Tier an Pflanzen entlangstreift, an denen Zecken sitzen, haften sich die Tiere an. Dabei suchen sich die gefährlichen Achtbeiner besonders dünne und gut durchblutete Hautregionen wie Kniekehlen, Achselhöhlen, die Leistengegend oder den Kopf aus.“ Auch in Stadtparks und in Gärten sind Zecken heimisch und werden oft von Spaziergängern oder auch von deren Hunden nach Hause gebracht. Um den Zecken möglichst wenig Angriffspunkte zu bieten, sollten ein paar Regeln beachtet werden.

Spaziergänger oder Ausflügler sollten im Wald oder auf Wiesen lange Hosen und festes Schuhwerk tragen. Bei einem Waldspaziergang sollte vor allem das Unterholz gemieden werden, da sich Zecken dort besonders gerne aufhalten. Sieht zwar vielleicht nicht modern aus, aber auch hochgezogene Socken über den Hosenbeinen erschweren es Zecken, zu einer möglichen Einstechstelle zu kommen. Zudem ist das Tragen von heller Kleidung sinnvoll, denn darauf können Zecken schneller entdeckt werden. Einen zusätzlichen Abwehrschutz bieten dazu Anti-Zeckensprays, die in der Apotheke erhältlich sind.

„Erwischt es einen trotz Vorsichtsmaßnahmen doch, sollte die Zecke schnellstens entfernt werden. Auf diese Weise kann eine mögliche Übertragung von Krankheiten vermieden werden“, empfiehlt Apothekerin Ina Bartels, Vorsitzende des Bezirks Hannover-Stadt beim Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. „Der Parasit sollte mit einer Zeckenzange, -pinzette oder Zeckenkarte mit viel Fingerspitzengefühl hautnah, langsam und kontrolliert entfernt werden. Dabei das Tier bitte nicht quetschen, sonst werden gefährliche Körperflüssigkeiten freigesetzt und es können Krankheitserreger übertragen werden. Wichtig ist, dass die Zecke vollständig entfernt wird“. Ein Arzt sollte spätestens dann aufgesucht werden, wenn ein paar Tage nach der Entfernung der Zecke eine ringförmige Rötung rund um die Stichstelle zu sehen ist. Das könnte ein Zeichen für Borreliose sein. Aber auch Symptome wie Kopfschmerzen und Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Fieber, Lymphknotenschwellung oder Bindehautentzündung können auf eine Borreliose hindeuten. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es nicht, lässt sich aber gut mit Antibiotika behandeln. Hierbei ist es wichtig, zeitnah nach der Infektion mit der Behandlung zu beginnen. Gegen FSME kann eine Impfung helfen. Dies ist insbesondere dann ratsam, wenn zum Beispiel ein Aufenthalt in einer Risikoregion ansteht.

 

Das schützt vor Zecken

  • Lange Hosen, festes Schuhwerk: Nicht jeder Spaziergänger will im Frühling oder im Sommer immer auf breiten Wegen bleiben. Den Wiesenspaziergang meiden muss man nicht unbedingt. Eine entsprechende Kleidung, wie lange Hosen und geschlossene Schuhe, ist wichtig. Das gilt vor allem im Wald, am Waldrand oder auf Wiesen mit hohem Gras.
  • Meiden von Unterholz: Unterholz sollte vermieden werden, da sich Zecken dort besonders gern aufhalten.
  • Socken hochziehen: Socken sollten am besten über die Hosenbeine gezogen werden. So gelangen die Zecken nicht so leicht unter die Kleidung.
  • Helle Kleidung: Um die Zecke zu entdecken, bevor sie zusticht, ist helle Kleidung sinnvoll. Auf diese Weise können die Tiere auf Hose oder T-Shirt schneller entdeckt werden und man kann sie beseitigen, bevor es zum Stich kommt. Auch glatte Kleidung kann einen Zeckenstich verhindern. An ihr rutschen die Parasiten ab und landen wieder im Gras.
  • Anti-Zecken-Sprays: Cremes und Sprays gegen Zecken sind in der Apotheke erhältlich, die Schutz vor Zecken versprechen. Die Wirkdauer kann unterschiedlich sein.
  • Schnelles Absuchen: Unmittelbar nach dem Spaziergang oder Ausflug sollte der Körper sehr gründlich abgesucht werden. Am besten suchen sich Partner gegenseitig ab, um keine Stelle zu übersehen.
  • Impfen kann vor FSME schützen: Menschen, die in Risikogebieten wohnen oder dort ihren Urlaub planen, können sich gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) impfen lassen. Beratung, ob eine Impfung erforderlich ist, erhält man in der Apotheke oder vom Hausarzt.
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