Tanja Bimczok
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Hannover, 18. März 2024 – Seit dem Start des E-Rezepts haben Apothekerinnen und Apotheker mit technischen Ausfällen des E-Rezeptsystems zu kämpfen. Der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. fordert die zuständigen Betreiber und Dienstleister auf, die technischen Mängel schnellstmöglich zu beheben. Des Weiteren fordert der LAV Nachbesserungen beim E-Rezept und eine Retaxverzicht von allen Krankenkassen, denn viele E-Rezepte enthalten weiterhin Formfehler.
„Beinahe täglich können viele Apotheken oft stundenlang nicht auf den E-Rezeptserver zugreifen und E-Rezepte für die Patientinnen und Patienten abrufen“, kritisiert Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen e.V. (LAV). „Bei einem technischen Ausfall des E-Rezeptsystems können wir nicht einsehen, welches Medikament für die Patientin, bzw. für den Patienten verschrieben wurde und das benötigte Arzneimittel deshalb nicht aushändigen. Wir müssen die Patientinnen und Patienten dann bitten, zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen. Gerade für Patientinnen und Patienten, die lebensnotwendige Medikamente kurzfristig benötigen, kann der Ausfall des E-Rezeptsystems lebensgefährlich werden!“
Der LAV fordert den Betreiber und die Dienstleister, die für die Sicherstellung des E-Rezepts verantwortlich sind, auf, die Probleme schnellstmöglich zu beheben und ein funktionierendes E-Rezeptsystem zu gewährleisten. „Es ist ein Unding, dass wir Apothekerinnen und Apotheker, die schon seit Jahren E-Rezepte annehmen können, nun die Leidtragenden sind“, sagt Groeneveld. „Denn es gibt keine Garantie, dass die Patientinnen und Patienten, die aufgrund der technischen Ausfälle auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet werden mussten, auch wieder in dieselbe Apotheke kommen, um ihr Rezept einzulösen. Der Apotheke entsteht dadurch ein wirtschaftlicher Schaden! Wer aufgrund der technischen Ausfälle für den verlorenen Umsatz der jeweiligen Apotheke haftet und entschädigt, ist noch ungeklärt. Wir sehen hier ganz klar die Bundesregierung in der Verantwortung und in der Pflicht, die Frage der Entschädigung für Apotheken schnellstmöglich zu klären.“
Neben den technischen Ausfällen des E-Rezeptsystems werden die Apotheken außerdem mit fehlerhaften E-Rezepten konfrontiert. „Uns Apotheken wurde vor der Einführung des E-Rezepts ein geringeres Retax-Risiko zugesichert“, sagt Groeneveld. „Doch viele E-Rezepte enthalten noch immer Formfehler. Das Risiko ist für Apotheken weiterhin groß, von den Krankenkassen kein Geld für das abgegebene Arzneimittel zu erhalten, obwohl die Patientin oder der Patient richtig versorgt wurde“, sagt der LAV-Vorstandsvorsitzende. „Wir fordern deshalb eine sofortige Friedenspflicht von allen Krankenkassen!“
Der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) e.V. vertritt die berufspolitischen und wirtschaftlichen Interessen der niedersächsischen Apothekeninhaberinnen und -inhaber in der Öffentlichkeit, gegenüber der Politik, den Partnern im Gesundheitswesen und den Medien. Dem Verband sind rund 1.675 niedersächsische Apotheken angeschlossen.
Pressemitteilung: Probleme beim E-Rezept (PDF / 250 KB)
Tanja Bimczok
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