Tanja Bimczok
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Hannover, 2. November 2023 – Am Mittwoch, den 8. November 2023, protestieren die norddeutschen Apotheken für eine bessere Arzneimittelversorgung. In ganz Norddeutschland blei-ben deshalb die Apotheken geschlossen. Die Notfallversorgung wird am Protesttag ausschließlich über die Notdienstapotheken gewährleistet. Der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) ruft an diesem Tag gemeinsam mit den Verbänden Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu einer zentralen Kundgebung um 12 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz (Ernst-August-Platz) in Hannover auf. Als Redner hat u. a. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, zugesagt.
„Am 8. November protestieren wir auf dem Bahnhofsvorplatz in Hannover für die Stabilisierung der Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort", sagt Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des LAV. Grund des Protests der Apothekerinnen und Apotheker sind die Einsparungen der Bundesregierung zu Lasten der Apotheken sowie das seit zehn Jahren stagnierende Honorar bei stark gestiegenen Kosten. Zudem sind die Apotheken bundesweit mit Lieferengpässen und einem hohen bürokratischen Aufwand konfrontiert. Groeneveld erklärt: „Was wir Apotheken erreichen wollen ist: Finanzielle Stärkung und auch weniger Bürokratie! Wenn die Politik jetzt nicht tätig wird, wird der Rückgang der Apotheken sich weiter beschleunigen. Das bedeutet für die Patientinnen und Patienten noch längere Wartezeiten, verkürzte Öffnungszeiten und weitere Wege, um versorgt zu werden."
Die Apothekerinnen und Apotheker kritisieren zudem die Pläne des Bundesgesundheitsministers Lauterbach, den Apothekensektor zu deregulieren. „Mehr Filialapotheken ohne Notdienste und Rezepturherstellung werden die flächendeckende Arzneimittelversorgung verschlechtern, sagt LAV-Vorstandsvorsitzender Groeneveld. „Was die Patientinnen und Patienten wollen, sind schnell zu erreichende, kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner – am Wochenende und an Feiertagen. Die Bundesregierung sollte sich endlich bei ihren Plänen an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten und an dem Versorgungsalltag orientieren!"
Eine zentrale Forderung der Apotheken ist ein faires Honorar. Seit elf Jahren wurde die Apothekenvergütung nicht erhöht im Gegensatz zu allen anderen Berufen und ist von der Inflation abgekoppelt. „Unter diesen Voraussetzungen wollen junge Menschen keine Apotheke eröffnen oder übernehmen. Wir brauchen jetzt finanzielle Stabilität und Planbarkeit, um unseren staatlich übertragenen Hoheitsauftrag vollumfänglich weiter erfüllen zu können. Nur so kann die Bereitschaft gefördert werden, dass junge Apothekerinnen und Apotheker den Schritt in die Selbstständigkeit gehen und die Arzneimittelversorgung in der Zukunft gesichert wird", schildert Groeneveld.
Der Landesapothekerverband Niedersachsen (LAV) e.V. vertritt die berufspolitischen und wirtschaftlichen Interessen der niedersächsischen Apothekeninhaberinnen und -inhaber in der Öffentlichkeit, gegenüber der Politik, den Partnern im Gesundheitswesen und den Medien. Dem Verband sind rund 1.700 niedersächsische Apotheken angeschlossen.
Pressemitteilung: Zentrale Kundgebung in Hannover (PDF / 165 KB)
Akkreditierung Presse (PDF / 239 KB)
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